Mein mutiger Weg

Mit mutigen Ansätzen in ein erfülltes Berufsleben

Nicht wenige Schülerinnen und Schüler haben häufig noch keine konkreten Ideen, welchen beruflichen Weg sie einschlagen möchten. Daher hat Studienrätin Melanie Förster-Höll, Koordinatorin für Berufs- und Studienorientierung an der Wigbertschule, die Motivationstrainer des Projektes „Mein Mutiger Weg“ in die Wigbertschule eingeladen. Ende April machten die Coaches Patrick, Pascal und Manuel auf ihrer deutschlandweiten Tour von „Mein mutiger Weg“ einen Stopp in Hünfeld. Die Klassen der Einführungsphase waren dazu eingeladen und wurden mit verschiedenen Themen wie „Selbstvertrauen gewinnen“ oder dem „Erkennen von eigenen Stärken“ konfrontiert. Das Treffen vor Ort mit den „Mutmacher-Coaches“ war das zweite Zusammentreffen der Schülerinnen und Schüler mit dem Team von „Mein mutiger Weg“. Das Seminar dauerte sechs Schulstunden und begeisterte die Lernenden durch die vielen persönlichen Geschichten der Coaches und interessanten interaktiven Angeboten.

Das „Mutmacher Seminar“ gliedert sich in fünf Teilbereiche: das Erkennen von eigenen Stärken, die Suche nach Kriterien für den Beruf, Vertrauen in die persönlichen Fähigkeiten, das Verwirklichen von Träumen und schließlich der Umgang mit persönlichen Ängsten. Bei jedem Teilbereich wurden gleichzeitig Denkanstöße gegeben, seine eigenen Kompetenzen und Wünsche zu hinterfragen, zu konkretisieren und sie zu verbessern. Dazu wurde den Teilnehmenden ein „Workbook“ zur Verfügung gestellt, in dem viele Aufgaben zur Selbstreflektion bearbeitet werden konnten.

Bereits bei dem ersten Teilbereich, der Suche nach den eignen Stärken, bekamen die Zuhörenden einen persönlichen Einblick in den beruflichen Werdegang der Berater Pascal und Patrick. Pascal erzählte dem Publikum, dass er selbst mit dem Fehlen von beruflichen Vorstellungen gekämpft habe und erst nach jahrelangem Suchen den Mut gehabt habe, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Dieses Unternehmen setzte sich das Ziel, jungen Menschen bei ihrer Berufswahl zu helfen. Ein Anliegen des 15-köpfigen Teams von „Mein mutiger Weg“ sei dabei, dass die Anreize ihres Seminars die Schüle­ rinnen und Schüler schneller auf den Weg zu ihrem „Traumjob“ bringen. Im Gegensatz zu der langen Suche der Coaches nach einer Berufung soll den Teilnehmenden mithilfe einer ehrlichen und persönlichen Stärkenbeurteilung aufgezeigt werden, dass jeder Mensch unterschiedliche, aber gleichwertige Stärken besitzt.

Nicht nur das Kennen von Stärken helfe bei der Berufswahl, es sei ebenfalls gut, sich Gedanken zu den relevanten Kriterien für einen Ausbildungsberuf oder Studiengang zu finden, der mit den eigenen Vorstellungen zusammen passt. Solche Kriterien können z.B. sein, sich mit der Fragestellung auseinander zu setzen, ob man lieber alleine arbeiten möchte oder in einem Team. Des Weiteren sollte auch beachtet werden, ob man lieber später in der Region Hünfeld leben und beruflich tätig sein möchte oder ob man lieber im ländlichen Raum lebt oder es einen doch in eine Großstadt zieht. Mithilfe von Plakaten und Fragestellung sollten sich die Schülerinnen und Schüler überlegen, in welchem Umfeld sie sich aktuell eine berufliche Tätigkeit vorstellen können.

Durch geeignete Übungen banden die Coaches die Schülerinnen und Schüler aktiv in das Seminar ein, so wurden sie teilweise auf die Bühne gerufen oder gemeinsam Lockerungsübungen zur Konzentrationsstärkung durchgeführt. Mit der privaten Geschichte, wie sich der Coach Pascal und seine Ehefrau kennengelernt haben, leitete dieser in das Thema Vertrauen in die eigenen Stärken und Fähigkeiten ein. Da eine Form des besseren Selbstvertrauens das Stärken des Selbstvertrauens von anderen z. B. durch Komplimente ist, sollten die Teilnehmenden einem anderen Mitschüler oder einer anderen Mitschülerin, ihrem persönlichen „Mutmacher“, sagen, was sie am meisten am anderen schätzen.

In dem vierten Teilbereich wollte der Coach Patrick am Beispiel der Lebensgeschichte von Walter Disney die Schülerinnen und Schülern ermutigen, an den eigenen Träumen festzuhalten. Walter Disney, Gründer der „Walt Disney Company“, verwirklichte seinen Traum vom Filmen von Zeichentrickfiguren und setzte diesen unabhängig von vielen Kritiken fort und schuf ein Unternehmen, das sogar noch im Jahr 2020 Umsätze in Milliardenhöhe gemacht hat.

Der fünfte und letzte Teilbereich des Projekttages diente dem Bewusstwerden von Ängsten, die Menschen von ihren beruflichen Träumen abhalten können. In einer Studie sei herausgefunden worden, dass Versagensängste oder die Furcht, die eigene Familie durch die Träume zu enttäuschen, die häufigsten Hinderungsgründe sind, warum berufliche Träume nicht verwirklicht werden. Das Angehen gegen diese Ängste könne helfen, einen Beruf zu finden, bei dem man seine 90.000 Arbeitsstunden, die man im Leben vor sich hat, gerne verrichtet. Der wichtigste Schritt, um mit Selbstvertrauen ins Berufsleben zu starten, sei es, sich seiner Ängste bewusst zu werden und aktiv gegen sie vorzugehen.

Das „Mutmacher-Seminar“ hatte die Absicht, den Teilnehmenden zu helfen, ihr eigenes Potenzial und die persönlichen Stärken zu entdecken. Dabei war den Veranstaltern wichtig, den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg zu geben, dass sie die Vielzahl der vorhandenen Möglichkeiten mutig nutzen sollen und gleichzeitig nie vergessen dürfen, dass sie ihr Leben genießen dürfen und sollen.

Emma Gerk

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