Hilfe für ukrainische Kinder

Bald nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine am 24. Februar 2022 entschloss sich die Wigbertschule Spendenaktionen und Kuchenverkaufsaktionen zugunsten von Menschen in der Ukraine durchzuführen. Dreimal in der Woche backen nun Wigbertschülerinnen und -schüler und auch deren Eltern Nussecken, Rührkuchen und Muffins, die in den großen Pausen verkauft werden. Der Erlös ist für Kinder in der Ukraine bestimmt. Daneben haben auch Eltern und Lehrerinnen und Lehrer Geld gespendet. Die Klassen 5a und E2F2 wiederum haben einen Flohmarkt veranstaltet, bei dem Bücher und Spiele verkauft und schließlich versteigert wurden. Insgesamt sind bisher beachtliche 1.800 Euro eingenommen worden. Darüber hinaus wurden Decken, Schlafsäcke, Iso-Matten gesammelt, die ebenfalls dringend benötigt werden.

Doch wie sollen die eingenommenen Spenden direkt zu den notleidenden Menschen in der Ukraine gelangen?

Schulleiter Markus Bente hatte von einer Privatinitiative erfahren, die Sandra Jensen, eine Mutter von zwei Schülern der Wigbertschule, ins Leben gerufen hatte. Durch eine persönliche Bekanntschaft mit einer ukrainischen Familie aus dem Raum Bad Hersfeld kam ihr die Idee, dass Hilfstransporte in die Ukraine initiiert und Lebensmittel dorthin gebracht werden, die man vor Ort nicht mehr erhält. Da die Lieferketten in der Ukraine zusammengebrochen sind, müssen Babynahrung, Hygieneartikel und Windeln, aber auch Schlafsäcke und Matratzen in die betroffenen Regionen gebracht werden. Zwei Fahrer fahren nun wöchentlich mit einem Kleinbus mit Anhänger in die Ukraine. Im Unterschied zu vielen anderen Hilfsorganisationen überqueren sie die slowakisch-ukrainische Grenze und bringen die Hilfsgüter in einen Korridor, wo die Hilfsgüter umgeladen und in das Dorf Vinnytsia in der westukrainischen Region Transkarpatien gebracht werden. Die Hilfsgüter werden dann von Mitgliedern einer Kirchengemeinde an Hilfsbedürftige vor Ort verteilt. Während an der Grenze Unmengen von Kleidersäcken einfach herumliegen, fehlt es an einer Verteilung innerhalb der Ukraine. Dies kann die Privatinitiative leisten, da einer der Fahrer ein ukrainischer Staatsangehöriger ist, der auch einen ungarischen Pass hat und daher auch garantiert wieder ausreisen darf.

In Vinnytsia gibt es ein Kinderheim, das aus dem Osten der Ukraine hierher evakuiert wurde, und ein Krankenhaus. Diese Einrichtungen werden mit den Spendengütern hauptsächlich versorgt, ein Teil geht darüber hinaus auch an bedürftige Privatpersonen. In dem Ort selbst sind noch keine Personen durch den Krieg direkt verletzt worden, aber es sind schon Bombeneinschläge in der Nähe gehört wurden und viele Flüchtlinge durchqueren diese Gegend auf ihrem Weg in den Westen.

Gesucht werden vor allem Schlafsäcke, Bettdecken und Matratzen, aber auch Windeln und Hygieneartikel in größeren Mengen können mitgenommen werden. Lebensmittel und Babynahrung werden dagegen von den Spendengeldern selbst gekauft, da nur bestimmte Produkte gebraucht werden.“

„Das Schicksal der Menschen in der Ukraine bewegt uns außerordentlich. Als wir von der beginnenden russischen Offensive hörten, waren wir alle in der Schule geschockt und fassungslos“, berichtet Schulleiter Markus Bente. „Die Lähmung, aber auch eine damit einhergehende Angst waren im Gebäude nachgerade körperlich spürbar. Uns war sofort klar, dass wir neben symbolischen Beiträgen zum Frieden auch materiell aktiv werden müssen. Frau Jensens Initiative war die erste von der wir erfuhren, die auch tatsächlich direkte Hilfe leistet. Das war uns wichtig.“

Auch für die nächsten Wochen bittet die Schulleitung um Spenden an die Privatinitiative, die auch mit dem „Verein der Köche“ in Fulda zusammenarbeitet. Die Schlafsäcke, Decken und Matrazen können in der Aula der Schule in bereitstehenden Kisten gelegt werden. Geldspenden können auf das Konto des Fördervereins der Wigbertschule (Verwendungszweck „Ukraine-Spende; IBAN DE54 5306 1230 0000 1166 10, BIC: GENODEF1HUE) überwiesen werden oder man nutzt den nachfolgenden Link:

https://www.betterplace.me/ukrainehilfe-die-ankommt-jede-spende-zaehlt

Auch wer kurzfristig Wohnraum zur Verfügung stellen kann, möge sich im Geschäftszimmer der Schule melden. Dort wird der Kontakt zu der Privatinitiative hergestellt.

Christoph Heigel